Im großflächig zerstörten Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge während eines Unwetters fünf Menschen durch ein einstürzendes Gebäude getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, in dem Haus seien Vertriebene untergekommen. Mehrere Menschen seien verletzt worden. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes liegt das Haus im Norden des Küstengebiets.
Zwei weitere Palästinenser kamen nach Angaben von Wafa und Zivilschutz ums Leben, als eine Mauer auf ein Zeltlager für Vertriebene in der Stadt Gaza krachte. Insgesamt kamen infolge des Sturmtiefs „Byron“ nach Angaben des Zivilschutzes in den vergangenen 24 Stunden neun Menschen ums Leben.
Darunter sei auch ein Kind, das an Unterkühlung gestorben sei. Augenzeugen und Berichten zufolge überfluteten Unwetter in den vergangenen beiden Tagen auch Zeltlager für Binnenvertriebene.
Die USA verlangen laut einem Medienbericht von Israel, die Räumung der Trümmer im Gazastreifen sowie die Kosten dafür zu übernehmen. Israel habe grundsätzlich zugestimmt, berichtet das israelische Nachrichtenportal „ynet“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsvertreter. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Die Kosten werden laut dem Bericht auf mehrere hundert Millionen Schekel geschätzt. Ein Euro liegt bei rund 3,7 Schekel.
Das „Wall Street Journal“ berichtete zuletzt von rund 68 Millionen Tonnen Trümmern im Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben des UN-Nothilfebüros Ocha sind mehr als 80 Prozent der Gebäude in dem Küstenstreifen am Mittelmeer zerstört oder beschädigt. Der Schutt stelle zudem erhebliche Gesundheits- und Umweltgefahren dar, da viel davon mit Sprengstoffen, Asbest, Industrieabfällen und medizinischem Abfall kontaminiert sei. Theoretisch könne ein Großteil des Schutts innerhalb von sieben Jahren beseitigt werden.
Israelische Soldaten haben nach Angaben der UN-Friedenstruppe auf Blauhelme im Südlibanon geschossen. Die Unifil-Soldaten seien entlang der Blauen Linie, der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, patrouilliert, als sie von israelischen Soldaten in einem Panzer beschossen worden seien, teilte die Beobachtermission mit.
Eine zehn Schuss umfassende Maschinengewehrsalve sei über den Konvoi hinweg abgefeuert worden. Vier weitere Salven schlugen nach UN-Angaben mit jeweils zehn Schüssen in der Umgebung ein. Sowohl die Blauhelme als auch der Panzer der israelischen Streitkräfte befanden sich demnach zum Zeitpunkt des Vorfalls auf libanesischem Gebiet. Es habe keine Verletzte gegeben.
Das israelische Militär sei im Voraus über den Ort und den Zeitpunkt der Patrouille informiert worden. Unifil forderte die israelischen Streitkräfte auf, ihr „aggressives Verhalten“ sowie Angriffe auf und in der Nähe der Friedenstruppen einzustellen. Das israelische Militär teilte mit, die Angelegenheit zu prüfen.
Die israelische Regierung hat einmal mehr die Rückgabe der Leiche der letzten in den Gazastreifen entführten Geisel verlangt. Die Freigabe der sterblichen Überreste Ran Gwilis sei eine Bedingung der ersten Phase der Waffenruhe, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP. „Sobald Phase eins abgeschlossen ist, wird Phase zwei beginnen“, fügte es hinzu.
Die Hamas hatte im Rahmen des am 10. Oktober in Kraft getretenen Waffenruheabkommens alle 20 noch lebenden Geiseln freigelassen und zugesagt, die Leichen von 28 aus Israel verschleppten Menschen zurückzugeben. Letzteres sollte innerhalb weniger Tage geschehen, zieht sich aber seit mittlerweile zwei Monaten hin.
Israel drängt zu mehr Tempo beim Austausch der Toten. Die Hamas erklärte jedoch, sie könne in den Trümmern des Gazastreifens nicht alle Leichen erreichen. Die israelischen Behörden werfen den Extremisten vor, die Rückgabe zu verzögern. Die Hamas hat zudem wiederholt Tote überstellt, bei denen es sich nicht um Leichen von Geiseln handelte.
Mehr als zwei Jahre nach dem Abbruch haben Israel und Bolivien wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. Das teilte Israels Außenminister Gideon Saar sowie das bolivianische Außenministerium mit. Das südamerikanische Land hatte die Beziehungen wegen des Gaza-Kriegs im Herbst 2023 abgebrochen.
Bolivien bezeichnete damals unter Präsident Luis Arce Israels Vorgehen im Gazastreifen nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel als „aggressiv und unverhältnismäßig“.
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Süden Libanons angegriffen. Unter anderem sei ein Trainingsgelände der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan attackiert worden, teilte die Armee in der Nacht mit. Das Gelände habe dazu gedient, Terrorangriffe auf israelische Soldaten und Zivilisten zu planen und durchzuführen. Zudem seien militärische Einrichtungen und eine Raketenabschussrampe der Hisbollah angegriffen worden. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
„Die angegriffenen Ziele und die militärischen Übungen zur Vorbereitung von Aktivitäten gegen den Staat Israel stellen einen Verstoß gegen die Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon und eine Bedrohung für den Staat Israel dar“, hieß es in der Mitteilung der Armee. Israel und die Hisbollah-Miliz hatten sich im November 2024 nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Seither werfen sich beide Seiten immer wieder Verstöße gegen die Vereinbarung vor.