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Volker Ter Haseborg
Lesen Sie hier gerne nochmal nach, was heute so los war. Für heute sage ich Danke fürs Mitlesen - und bis bald!
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Volker Ter Haseborg

Kleine Zusammenfassung: Stephan von Erffa hat heute ausgesagt, dass er von einer Existenz des Drittpartnergeschäfts ausging – laut Staatsanwaltschaft soll er Teil einer Bande gewesen sein, die das Geschäft erfunden hat. Das bestreitet er. Er habe mit dem Bereich kaum etwas zu tun gehabt. Klar, er hätte sorgfältiger sein müssen, denn auch in seiner Abteilung seien Fehler passiert. Er habe einfach zu viel zu tun gehabt, ständig habe jemand etwas von ihm gewollt. Das Ausmaß des Wirecard-Falls bedaure er sehr. Er fühlt sich als Opfer des mitangeklagten ehemaligen Dubai-Statthalters Oliver Bellenhaus, der ihn zu Unrecht belaste. 

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Volker Ter Haseborg
So, das war's für heute. Morgen soll es weitergehen.
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Volker Ter Haseborg
Ende 2015 sei dann ein Treuhänder für das TPA-Geschäft eingesetzt worden. "Ob aber die Anregung von EY kam oder von Jan Marsalek, kann ich nicht sagen." 
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Volker Ter Haseborg
Kundenlisten vom Drittpartnergeschäft wurden restriktiv gehandhabt. Aber die Grundsätze des Geschäfts seien im Unternehmen bekannt gewesen.
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Volker Ter Haseborg

"Das kann nicht nur ein Fake-System sein."

Stephan von Erffa

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Volker Ter Haseborg
Die Server für die TPA-Daten hätte Bellenhaus angeschafft. Bellenhaus habe ihm stolz davon berichtet, wie er so Milliarden von Transaktionen so verwalten konnte. "Ich war davon überzeugt, dass es die Transaktionen gab." Und dass sie auf den Servern abrufbar waren. 
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Volker Ter Haseborg
Er und seine Mitarbeiter hätten keinen Zugriff auf die technischen Systeme der Drittpartner gehabt, sagt von Erffa. Bellenhaus habe Zugriff darauf gehabt. Ab 2016 sei er von einem IT-Spezialisten unterstützt worden. Die Wirtschaftsprüfer hätten sich die Systeme zeigen lassen. 

Später habe Wirecard die Systeme selbst übernehmen wollen. Ende 2018 sei er überrascht gewesen, als Bellenhaus den Prüfern mitteilte, dass die Systeme noch bei den TPA laufen würden. Er sei davon ausgegangen, dass die Systeme schon bei der Wirecard liefen. 
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Volker Ter Haseborg

"Wir werden sicher einiges, was Sie heute gesagt haben, sehr kritisch besprechen müssen."

Richter Markus Födisch

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Volker Ter Haseborg
Von Erffa sagt, dass die Zitate auch seine Wahrnehmungen aus der Zeit bei Wirecard verstärken. "Das verstehe ich", sagt Födisch.
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Volker Ter Haseborg
Es gebe viele Zeichen, dass es das Geschäft gab, sagt der ehemalige Chefbuchhalter und zitiert aus Medienartikeln und anderen Zeugenaussagen. Födisch grätscht wieder dazwischen. "Wir sind hier nicht in einem Plädoyer." 
"Uns interessiert, jetzt seit eineinhalb Jahren, was Sie zu den Vorwürfen sagen. Und nicht, was andere wahrgenommen haben", sagt der Richter. 
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Volker Ter Haseborg
"Es war damals alles sehr plausibel", sagt von Erffa. 
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Volker Ter Haseborg
Das Drittpartnergeschäft wurde bei Wirecard zwar als sensibel angesehen - jeder habe aber das Geschäftsmodell gekannt. "Alle haben vom TPA gewusst." 
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Volker Ter Haseborg
Auch ein Mitarbeiter von Senjo hat ihm per Mail Nachfragen gestellt, argumentiert von Erffa und zeigt die Email. Ein weiterer Beleg dafür, dass er das Geschäft nicht gefaked hat, so die Botschaft.
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Volker Ter Haseborg
Von Erffa will auf eine Email eingehen. Wieder eine Mail eines Mitarbeiters von Al Alam, in der er schreibt, dass ein bestimmter Mitarbeiter nicht verfügbar war. "Das belegt für mich, es handelt sich um authentische Mails." 
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Volker Ter Haseborg
... 10 Minuten werden im Wirecard-Prozess schnell zu 25. Weiter geht's!
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Volker Ter Haseborg
Es ging hier gerade um die Entstehungsgeschichte des Drittpartnergeschäfts. Und Födisch und von Erffa haben sich ein bisschen ineinander verhakt, kamen nicht weiter. Ungefähr 10 Minuten lang. Der Richter schlägt 10 Minuten Kaffeepause vor. Bis gleich!
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Volker Ter Haseborg
Dass Bellenhaus die Volumina des TPA-Geschäfts per Zufallsgenerator bestimmt habe, "passt nicht zusammen", so von Erffa. 
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Volker Ter Haseborg
Das Geschäft sei ihm authentisch erschienen, sagt von Erffa. In Mails habe ihm Bellenhaus oft von Vertragsverhandlungen mit den Drittpartnern berichtet. Dies sei keine "Alibi-Kommunikation" gewesen. Sondern Mails mit vielen Details. 
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Volker Ter Haseborg
Von Erffa zeigt eine Mail eines Mitarbeiters von Al Alam an ihn. Und will das als Beleg verstanden wissen, dass es ein Drittpartnergeschäft gab, weil der Mann für Al Alam tätig war. 
Ich habe 2019 für die Wiwo in Dubai bei Al Alam recherchiert. Wer's nachlesen will: 
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Volker Ter Haseborg
Die Angaben über die Kunden waren lebendig, sagt von Erffa. Außerdem habe EY den Bereich TPA geprüft. 
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Volker Ter Haseborg
Er habe sich auf Bellenhaus' und Marsaleks Angaben verlassen. 
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Volker Ter Haseborg
Das Drittpartner-Geschäft wirkte wie andere Geschäftsbereiche. "Es war weder aalglatt, noch war es unplausibel und chaotisch." Mit seiner Fehleinschätzung sei er nicht allein gewesen. 
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Volker Ter Haseborg

"In sämtlichen Jahren gab es für mich keinen Grund, an der Existenz des TPA-Geschäfts zu zweifeln."

Stephan von Erffa

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Volker Ter Haseborg
Ende 2019 baute eine Mitarbeiterin von Marsalek eine Abteilung für "Financial Services" auf, die alle buchhalterischen Themen rund ums TPA-Geschäft abwickeln sollte. "So wurde es mir kommuniziert" 
"Genau der Bereich TPA sollte damit nicht über mich gehen." Dokumente zum TPA etwa für die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) bekam er nicht ausgehändigt. Marsaleks Mitarbeitern verschickte sie selbst - angeblich aus Gründen der Geheimhaltung.
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Volker Ter Haseborg
In einer Saldenbestätigung des Drittpartners Payeasy sei es im April 2020 zu Unstimmigkeiten gekommen. Von Erffa zeigt eine Mail, mit der er eine Payeasy-Mitarbeiterin um Aufklärung bat. "Halten Sie das für wahrscheinlich?" - wenn er Teil der Bande gewesen wäre, die angeblich die Belege gefälscht hat, hätte er das wohl nicht gemacht. Bellenhaus habe interveniert, wollte den Sachverhalt selbst klären. "Es war also Herr Belenhaus, der die Kommunikation mit dem Drittpartner Payeasy an sich zog." - Nicht er habe die Kommunikation unterbunden - sondern Bellenhaus. 
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Volker Ter Haseborg
Födisch unterbricht von Erffa - und bittet darum, dass er seine Sicht der Dinge schildert und nicht selbst eine Beweisaufnahme macht. Von Erffa hat gerade aus Mails zitiert, in denen er nicht im Verteiler war. "Es geht darum, meine Wahrnehmung und meine Darstellungen und Äußerungen einordnen zu können", sagt von Erffa.
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Volker Ter Haseborg
Im Mai 2017 schrieb eine Mitarbeiterin an Bellenhaus: "die Nachberechnung der Daten von Senjo ergibt einige Differenzen." Bellenhaus bat per Mail um Rückruf - und nahm von Erffa nicht in CC. Für von Erffa ein Beleg dafür, dass er nicht automatisch in alle Vorgänge im TPA-Geschäft involviert war. 
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Volker Ter Haseborg
"Es fand keiner zentralisierter Informationsaustausch statt." Jeder Mitarbeiter konnte sich Infos bei den Fachabteilungen einholen - auch beim TPA-Geschäft. "Ich wollte immer, dass ein unmittelbarer fachlicher Austausch erfolgt." - "Ein Nadelöhr, über das alles rein- und rausmusste, war gar nicht umsetzbar."
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Volker Ter Haseborg
Dass er hochqualifizierte Fachkräfte für die Kommunikation mit dem TPA-Bereich einstgestellt habe, sei "ein klarer Beleg, dass ich davon ausging, dass das TPA-Geschäft tatsächlich existierte", sagt Stephan von Erffa.
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